Ehrentafel Jesuitenpater und Archäologe Gottfried Zumofen

Von Salgesch nach Beirut: Das Leben und Vermächtnis von Gottfried Zumoffen

Von Salgesch nach Beirut: Das Leben und Vermächtnis von Gottfried Zumoffen

Gottfried Zumoffen, geboren in Salgesch als Sohn des Prokuristen Joseph Zumofen und der Anna Maria, geb. Cina, hatte eine bemerkenswerte Bildungs- und Berufskarriere. Es ist nicht bekannt, warum sein Geburtsname Zumofen mit einem zweiten "f" versehen wurde. Tatsache ist, dass er selbst seine Schriften mit Zumoffen unterzeichnete. 

Sein Bildungsweg begann in der Primarschule in Salgesch und einem Studium am Lehrerseminar in Sitten. Finanzielle Gründe zwangen ihn, sein anschliessendes Studium am Kollegium in Brig abzubrechen.

Eine Reise durch Kulturen und Wissenschaften

Im Jahr 1871 trat Gottfried in Frankreich in den Jesuitenorden ein und setzte seine akademische Ausbildung fort. Er besuchte erneut ein Gymnasium und studierte Philosophie. Sein Weg führte ihn dann nach Nordwales, wo er Theologie studierte und zum Priester geweiht wurde. Anschliessend arbeitete er als Priester in Südengland und übernahm später die Aufgabe des Präfekten eines Jesuitenkollegs in Frankreich, wo er auch als Bibliothekar und Französischlehrer tätig war.

Pfade der Entdeckung: Das Leben von Gottfried Zumoffen, Entdecker von Geschichte und Wissenschaft

Seine Reise ging weiter in das Osmanische Reich. Er lernte Türkisch und Arabisch trat und eine Stelle als Präfekt und Dozent für Physik, Chemie und Naturgeschichte an der Universität in Beirut an. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs mussten alle Jesuiten den Libanon verlassen. So zog Gottfried weiter nach Kairo und lehrte Chemie und Physik. Schliesslich kehrte er in die Schweiz zurück und arbeitete an der Universität Bern.

Grenzen überschreiten: Gottfried Zumoffen und die Anfänge der libanesischen Archäologie

Neben seiner Lehrtätigkeit war Gottfried ein leidenschaftlicher Forscher. Er schrieb Bücher und trug massgeblich zur Entdeckung und Erforschung archäologischer Stätten im Libanon bei. Er gilt als Begründer der Erforschung der Steinzeit in dieser Region und erstellte die erste geologische Karte des Libanon. Ihm zu Ehren wurde eine wichtige archäologische Stätte "Abri Zumoffen" genannt.

Als krönender Abschluss seines wissenschaftlichen geologischen, archäologischen und paläontologischen Lebenswerkes erschien 1926 in Paris eine Monographie über die Geologie des Libanon, auf der Pater Zumofen rund zwei Dutzend archäologische Fundstellen kartografiert hatte. 

(Quelle: Karl Zimmermann: Gottfried Zumoffen (1845-1928) und seine ärchäologischen Forschungen im Libanon, in: Blätter aus der Walliser Geschichte, 1988, S. 273-285)

 

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