Alte Sennerei

Standort: Zwischen Konsum und Burgerhaus

Renovation: 2014 durch die Burgergemeinde

Heutige Nutzung: Lokal für gesellschaftliche Anlässe

Zu einer Zeit, als die Dorfbewohner noch weit verstreut voneinander wohnten, wurde die Milch vermutlich individuell verarbeitet. Mit zunehmender Besiedelung des Dorfzentrums rund um die Kirche und die Johanniterkomturei wurden 1562 das Burgerhaus und eine erste Sennerei gebaut, in der vermutlich erstmals gemeinsam Milch zu Käse verarbeitet wurde.

Mit Zunahme der Bevölkerung und des Viehbestandes genügten die Platzverhältnisse nicht mehr, was in den 1920ern zum Bau einer neuen Sennerei führte. Die 1928 gegründete Sennereigenossenschaft zählte 1944 bereits 136 Genossenschafter. Die Bauern brachten vor allem im Winter ihre Milch täglich zur Sennerei, wo sie von einem angestellten Senn zu Käse, Ziger und Butter verarbeitet wurde. Wer während des Sommers nicht ein «Summerchüeli» oder eine Geiss zu Hause behielt, hatte die Möglichkeit, abends in der Sennerei die Milch für den täglichen Bedarf zu kaufen. So entstand das ganze Jahr über bei der Milchausgabe eine Kolonne von Wartenden, welche die Zeit mit einem gemütlichen Dorfschwatz ausfüllten. Social Media anno dazumal.

Als ab den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Kuhhaltung in Salgesch stark zurückging und die Lebensmitteltechnologie die pasteurisierte Milch auf den Markt brachte, wurde der Milchverkauf im Sommer eingestellt. Die letzte ordentliche Generalversammlung der Genossenschaft fand 1969 statt. Der Sennereibetrieb wurde aber bis 1980 in reduziertem Masse aufrechterhalten. 

Verkauf der Sennerei

An der Liquidationsversammlung vom 26. Oktober 2000 beschlossen die anwesenden Genossenschafter, die Genossenschaft aufzulösen und den Liquidationserlös der zu gründenden Stiftung «Wohnen im Alter» zukommen zu lassen. Im Mai 2001 hat die Munizipalgemeinde Salgesch das Gebäude der Sennerei für Fr. 70‘000 erworben.

2014 hat die Burgergemeinde das in die Jahre gekommene Gebäude von der Munizipalgemeinde übernommen und für rund 200‘000 Franken vollständig renoviert. Seither erstrahlt die alte Sennerei im neuen Gewand und dient als würdevoller Rahmen für verschiedene Anlässe.

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