Zumofenhaus / Weinmuseum
Standort: An der Kreuzung Cinastrasse/Dorfstrasse
Renovation: 2015
Heutige Nutzung: Weinmuseum
Das Zumofenhaus, eine architektonische Perle, lange kaum beachtet, findet als Weinmuseum die gebührende Aufmerksamkeit.
Der Baukomplex besteht aus zwei Holzhäusern, die im rechten Winkel zueinanderstehen und einen gemeinsamen Mauersockel aufweisen. Die Giebelfront des älteren Hauses aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. richtet sich nach Osten und diejenige des jüngeren Hauses von 1755 gegen Süden.
In der Kellerfront des älteren Hauses öffnet ein weites Rundbogenportal mit einem Bogenlauf aus Haustein und Holz den Zutritt zu den ehemaligen Kellerräumen. Die zwei Fensterreihen des Blockbaus weisen auf die früheren Stuben der beiden Stockwerke. Der Fensterbankbalken mit dem kleinen Würfelfries bereichert die vierteilige Fenstergruppe des ersten Stockwerks, die am Ende des 17. Jh. erneuert wurde. Alle originalen Tragbalken der Decke (Dielbaum), Dachbalken (Pfetten) und der Fussbalken des «Chrizgwätts» (Balkenvorstoss-Reihe unmittelbar unter der First) zeigen auf der Unterseite prismenartige Verzierung.
Auf dem erhöhten Mauersockel im Süden kragt das hölzerne Wohnstockwerk auf sieben Tragbalken aus, deren Ränder sind gekehlt, die Enden unten maulartig gespreizt und deshalb werden sie auch Rossköpfe genannt. Gleiche Rosskopf- und Kerbzier schmücken die Dielbaumköpfe und die grossen Pfettenkonsolen. Reiche Friese (Wolfszahn, Rauten- und Pfeilschwanzmtoive) rahmen die Fensterzonen.
Das Zumofenhaus wartet mit einer Fülle von Details von hoher Altertümlichkeit auf und gehört zu den eigenartigsten historischen Baukomplexen des Wallis. (Quelle: Walter Ruppen: Das Zumofenhaus in Salgesch, in: Brief vom 21.Februar 1988 an das Bundesamt für Kultur)
In weiser Voraussicht erkannten Gemeinde, Burgschaft und Johanniterbund die Wichtigkeit, ein geschichtliches Weinmuseum im Dorf zu haben und reichten zusammen mit Siders eine Kandidatur bei der Stiftung Walliser Weinmuseum ein. Heute ist dieses Bijou im Herzen von Salgesch nicht mehr wegzudenken und erfreut sich grosser touristischer Beliebtheit.
Wer durch die dreizehn Säle des Museums flaniert, kann sämtliche Facetten eines ausserordentlichen Weinbauerbes entdecken: das Savoir-faire der Winzer, die Rolle der Terroirs, die Zeit der Weinlese, die Geheimnisse des Einkellerns, die Arten des Trinkens und Geniessens, das Image des Weins und die Kunst der Degustation.